Presse – 2018

Musik ohne Grenzen

Jubiläum: Der Bläserchor Nieder-Olm wird 50 Jahre alt / Treffen mit Partnerstadt und Veranstaltungen im Festjahr
NIEDER-OLM. Mit Instrumenten aus der Hinterlassenschaft des evangelischen Posaunenchors und 5000 Mark zur Neuanschaffung fing alles an. 1968 wollten 25 Nieder-Olmer die Tradition der katholischen Kirchenmusik wieder aufleben lassen. Spielen konnten damals die wenigsten – dennoch wurde der Verein gegründet. „Wir hätten nicht im Traum damit gerechnet, dass wir schon nach vier Monaten Prozessionen begleiten und Choräle spielen würden”, sagt der Erste Vorsitzende Stefan Geisinger. Doch auch wenn die ersten Proben im Gasthof „Zum Engel” schauerlich klangen, genau so kam es. Schon nach wenigen Wochen lichtete sich das musikalische Chaos. Der Auftrag, dem die Mitglieder des Bläserchors Nieder-Olm seit nunmehr 50 Jahren nachgehen: die christliche und die weltliche Musik pflegen.
Musik zu christlichen und weltlichen Anlässen

 

2018 wird der Bläserchor Nieder-Olm 50 Jahre alt. Das Foto
zeigt den Chor zwei Jahre nach seiner Gründung bei der
Teilnahme an der Fronleichnamsprozession im Jahre 1970.

 

Wer glaubt, dass ein katholischer Bläserchor nur christliche Musik spielt, liegt falsch. „Viele unserer Mitglieder waren in den Anfangs Jahren in einem Alter, in dem man heiratet und eine Familie gründet”, erinnert sich der
langjährige Vorsitzende. „Also haben wir für Polterabende und Hochzeiten Walzer, volkstümliche Musik und Märsche gelernt.”

1972 kam die Fastnacht hinzu. Für den Bläserchor bis heute einer der Höhepunkte des Musikjahres. Wenn sie bei der Saalfastnacht den Narrhallamarsch spielen, zur Schunkelrunde ansetzen oder beim Umzug den Tusch blasen, laufe es ihnen schon einmal eiskalt den Rücken herunter. „Genau das ist es, wofür sich das Musizieren
lohnt”, sagt Daniel Reiter, seit 2017 Dirigent des Biäserchores.Ein Gänsehautmoment war es auch, der die Zweite Vorsitzende Petra Hom dazu bewegte, mit dem Saxofonspielen anzufangen. „Mein Vater ist Gründungsmitglied”, sagt sie. „Aber ich selbst wollte nie spielen. Dann habe ich einer Saxofonistin aus unserer italienischen Partnergemeinde Bussolengo beim Proben zugehört und es war um mich geschehen.” Die ersten
Monate waren schwierig, aber in der Gruppe fühlte sie sich so wohl, dass sie blieb. Heute ist das Instrument ein Teil von ihr.

Dass das keine Seltenheit ist, weiß Dirigent Daniel Reiter. „So ist das eben, wenn man sich in den Klang eines Instruments verliebt, sich wohl damit fühlt, es zu spielen.” Da das Wohlfühlen beim Bläserchor an erster
Stelle steht, ist es für Interessierte jederzeit möglich, Proben zu besuchen und sich an verschiedenen Instrumenten auszuprobieren.

Jugendorchester und Jugendarbeit liegen den Musikern des Bläserchors besonders am Herzen. „Wir würden uns freuen, weiterhin viele Jugendliche für die Blasmusik zu begeistern”, sagt Petra Horn. Bei einer so
großen Auswahl an Instrumenten sei für jeden etwas dabei: die ganze Palette an Blech- und Holzblasinstrumenten, dazu E-Bass und Schlagzeug.
Jubiläumskonzert mit italienischer Partnerstadt

Probewochenenden, Vorspielnachmittage, das große Sommemachtsfest; mit aktuell 45. Mitgliedern ist der Verein stark aufgestellt. Die Verantwortung ist auf die Schultern vieler verteilt – und trotz hochklassiger
Konzerte steht der Spaß immer im Vordergrund.

Zum Jubiläumskonzert Ende September wird der Bläserchor aus der italienischen Partnergemeinde Bussolengo zu Besuch kommen. „Musica senza frontiere” – Musik ohne Grenzen, so drückten die Italiener es bei ihrem ersten Besuch vor 35 Jahren aus. Sprachlich verständigt man sich mit Händen und Füßen, musikalisch schlagen die Herzen im Gleichklang. Etwa alle drei Jahre finden die Austausche statt – und in diesem Jahr
gibt es gleich zwei Jubiläen zu feiern: 50 Jahre Bläserchor und 35 Jahre musikalische Freundschaft mit Bussolengo.

 

 

Ein imposantes
Ensemble.

Der Bläserchor in
seiner aktuellen
Besetzung.

 

 

 

Mainzer Allgemeine Zeitung
3. März 2018

Text: Marina HeldFoto: Bläserchor Nieder-Olm e.V.

 

Fünf Jahrzehnte feinste Klänge

Bläserchor: Nieder-Olmer Musiker feiern mit vielen Freunden 50-jähriges Bestehen im Camara-Haus
NIEDER-OLM (red). „Musik beginnt da, wo Worte enden”- unter diesem Motto hat der Bläserchor’Nieder-Olm sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Er beging den Auftakt zum Jubiläumsjahr mit einem Festgottesdienst und einer akademischen Feier im Camara-Haus. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung.

Politiker und Kirche überbringen Glückwünsche

Für den Landkreis Mainz-Bingen überbrachte der Erste Kreisbeigeordnete, Steffen Wolf, die Grüße der Landrätin.
Ihm schlossen sich Verbandsbürgermeister Ralph Spiegier und Stadtbürgermeister Dieter Kuhl an. Die Redner dankten dem Verein für sein jahrzehntelanges Engagement. Dekan Hubert Hilsbos, Hausherr und Ehrenvorstandsmitglied des Bläserchores, betonte die besondere Verbundenheit der katholischen Kirchengemeinde zum Bläserchor, der im Camara-Haus seit Jahrzehnten seine Heimat’ gefunden hat. Ihm
schloss sich der ehemalige Pfarrer von Nieder-Olm, Norbert Pfaff, an, der den Verein viele Jahrzehnte begleitete. Er erinnerte an die Anfänge und die großen Verdienste der Initiatoren Erich Breitmann und Karl Mombächer, der den Bläserchor in den Anfangsjahren musikalisch leitete.

Luciano Brutti, Dirigent des befreundeten Musikvereins „Corpo Bandistico Cittá di Bussolengo” überbrachte die herzlichsten Glückwünsche der Musiker aus Italien. Die Partnerschaft der beiden Vereine besteht bereits seit 1983.
Der Präsident des Diözesanverbandes, Peter Höflich, gratulierte für die Bläserchöre im Bistum Mainz. Marc Kaden vom Kreismusikverband nahm zahlreiche Ehrungen für 30- und 40-jährige aktive Mitgliedschaften vor. Besonders freute es ihn, die Gründungsmitglieder Franz Klaus Hom und Peter Becker für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein auszuzeichnen.

Eine ganz eigene Auszeichnung nahm Stefan Geisinger entgegen. Petra Horn, Zweite Vorsitzende, zeichnete ihn für seine 25-jährige Amtszeit in der Funktion als Erster Vorsitzender aus. Wolfgang Geisinger, ehemaliger Erster Vositzender, führte durch den Abend. Mit kurzweiligen Anekdoten wusste er die Gäste zu unterhalten und weihte sie in so manche internen Geheimnisse ein. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Jugendbläserchor unter der Leitung von Lea Weisrock und dem Klarinetten-Quintett des Bläserchores.

Stefan Geisinger bedankte sich besonders bei Heike Liebisch und ihrem Team für die kulinarischen Köstlichkeiten und den Landfrauen Nieder-Olm für die Bewirtung.

Den Abschluss dieses gelungenen Abends gestaltete der Bläserchor, unter der Leitung von Hermann Stadtmüller.

Mainzer Allgemeine Zeitung
27. März 2018

Text: red

Hommage ans “Dreigestirn des Jazz“
BENEFIZKONZERT
Bigband des Heeresmusikkorps gratuliert Nieder-Olmer Bläserchor zum 50. Geburtstag

NIEDER-OLM. „Fat Man“ Peter Herbo!zheimer und Bert Kaempfer standen schon vor vielen lJahren gemeinsam auf der Bühne. Auch beim Benefizkonzert zum 50-jährigen Bestehen des Nieder-Olmer Bläserchores kam die Bigband des Heeresmusikorps an ihrer Musik nicht vorbei. Mit einer Herbolzheimer Komposition eröffnete die Formation (in klassischer Bigband-Besetzung mit je vier Trompeten und Posaunen. fünf Saxophonen sowie Rhythmusgruppe) gewaltig und treibend das Benefizkonzert. Sopransaxophon blies dabei Bigband Leiter Christopher Buchheim persönlich. Bert Kämpfert kam am späteren Abend mit seiner Komposition ,,Love“ zu Ehren. Das Konzert stand unter dem Motto „Typisch deutsch“, auch wenn ,“Swinging fingers“ mit dem kreativen Pianisten Michael Peter keineswegs auf Deutschland hinwies.

Mit „Fliegermarsch“ im angestammten Rhythmus
Die Berufsmusiker der Bundeswehr spielten an diesem Abend überwiegend Titel deutscher Arrangeure, Komponisten und Künstler mit einer bei der Bundeswehr erwarteten Präzision in der Beherrschung der Instrumente und den musikalischen Einsätzen. Stabsfeldwebel Buchheim behauptete zwar. dass er kein Dirigent sei, doch er hatte seIne Musiker gut im Griff.

Höhepunkt des Benefizkonzertes war die Sängerin Claudia Breuer, die die Bigband seit vielen Jahren mit warmer und gefühlvoller Stimme unterstützt. Mit virtuoser Ausdrucksfähigkeit wurde sie Hildegard Knef in dem Song „Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ ebenso gerecht wie Roger Cicero mit „Ich hätt‘ so gern noch Tschüss gesagt“ – einer Hommage des bereits früh Verstorbenen an seinen Vater, den Jazz-Pianisten Eugen Cicero.
Die Bigband feierte das „Dreigestim des Jazz“ – Max Greger, Hugo Strasser und Paul Kuhn. Das Publikum in der voll besetzten Ludwig-Eckes-Halle bejubelte »Paulchens‘ Arrangement von Night and Day. Die begeisterten Zuhörer honorierten ebenso Gregers „Nighttrain“ mit expressivem Tenorsaxophon sowie Strassers Klassiker „Meer der Ruhe“ mit dem warmen Klarinettenklang. James Last, den „König des Happy sounds‘‘ ehren die Musiker mit einem Potpourri, den Meister des „Easy Listenings‘‘ Bert Kaempfert, mit ,,Love“. Mir Trompeten-Stakkati und ungewöhnlichen Rhyhmen spielte die Bigband den Piazzola-Hit „Michelangelo im Arrangement von Fred Sturm
Eine Soundcollage arrangierte Pianist Michael Peter zu Klaus Doldingers Boot-Filmmusik samt Anleihen an Tatort Melodien, bevor die Musiker mit dem Fliegermarsch im Happy Sound in ihren angestammten Rhythmus schlüpften.
Der Erlös des Benefizkonzertes kommt den Organisationen „Flüsterpost“ sowie „Armut und Gesundheit in Deutschland“ zugute. „Flüsterpost“ kümmert sich seit 15 Jahren um Kinder krebskranker Eltern, erläuterte Anita Zimmermann. Rahim Schmidt stellte die zahlreichen Protekte des Vereins „Armut in Deutschand“ vor.
Der Bläserchor-Vorsitzende Stefan Geisinger freute sich, zur 50-Jahr Feier ein Wohltätigkeitskonzert mit dem Heeresmusikcorps aus Koblenz organisieren zu dürfen. Immerhin zählt der 1968 gegründete Verein 45 aktive Bläser und insgesamt mehr als 100 Mitglieder.

Mainzer Allgemeine Zeitung
19. Mai 2018
Text: Klaus MümpferFoto: hbz/Harry Braun

 

Von Indiana Jones bis Grease

Konzertabend mit Nieder-Olmer Bläserchor und den Musikfreunden aus Bussolengo bildet würdigen Abschluss eines Doppeljubiläums

NIEDER-OLM. Die Bühne der Ludwig-Eckes-Halle fasste kaum die Mitglieder des Bläserchores aus Nieder-Olm und der Freunde vom “Corpo Bandistico Cittá di Bussolengo”. Zum Abschluss eines langen Konzertabends erklangen im gemeinsamen Finale unter der Leitung von Luciano Brutti das “Arosa” und unter der Stabführung von Daniel Reiter der „Bozener BergsteigerMarsch“. Die Zuhörer im gut gefüllten Saal feierten die Bläser stehend mit Applaus und klatschten begeistert mit. Es war der würdige Abschluss eines Doppel-Jubiläums. Der Bläserchor aus Nieder-Olm besteht seit 50 Jahren und die Partnerschäft mit dem Verein aus dem italienischen Bussolengo seit nunmehr. 35 Jahren.
Dabei ist die Verbundenheit der Nieder-Olmer mit Bussolengo sogar ein Jahr älter als die offizielle Partnerschaft der Stadt, weil einige Freunde aus der Verbundenheit des Kreises mit der Region Verona die Bande nach Bussolengo bereits zuvor woben.
„Partnerschaft ist leicht geknüpft, doch sie am Leben zu halten ist eine Kunst“, betonte Landrätin Dorothea Schäfer in ihren Glückwünschen zum doppelten Jubiläum. Sie lobte vor allem die Fähigkeit des Nieder-Olmer Bläserchores die Jugend für das gemeinsame Musizieren zu begeistern. Auf eine Übersetzerin verzichtete CDU-Landtagsmitglied Thomas Barth, der in Deutsch und Italienisch übersprudelnd Moliere zitierte: Nichts nutze dem Staat so sehr wie die Musik. Sie überwinde Grenzen und benötige keine Worte. In Vertretung des Stadtbürgermeisters Dieter Kuhl versicherte Beigeordneter Klaus Knoblich (SPD), dass 50 Jahre Bläserchor  gleichzusetzen seien „mit musikalicher Unterhaltung auf höchstem Niveau.“ Grüße und Geschenke aus Italien brachte Veronica Gasparini.
Begonnen hatte das Jubiläumskonzert mit Melodien von ,John Williams aus „Indiana Jones und das Königreich des Kristalischädeis“ sowie mit einem musikalischen Streifzug durch Harry Potter Filme vom selben Komponisten. Der Jugendbläserchor unter Leitung der jungen Dirigentin Lea Weisrock bewältigte die Kompositionen mit beachtlicher Reife: die dunkle Grundierung mit der Tuba sowie die flotte Einleitung mit der magischen Leichtigkeit bis zur Schwere der Musik.

Einen mitreißenden Auftakt wählt das große Orchester des Bläserchores mit „Jubilance“ von James Swearingen. Heller Flötenklang und voller Orchestersound rissen das Publikum mit. „Fiskinatura“, eine viersätzige Suite zum Jubiläum der Gemeinde Fischen im Allgäu, war eine impressionistische Naturbeschreibung, doch sie wurde zeitaufwendig Satz für Satz in Italienisch und Deutsch erläutert -so wie das gesamte Programm Niclas Himioben und Yvonne Rigoni zweisprachig moderierten.

Unter der Führung des strengen Dirigats von Daniel Reiter erklangen „Les Miserables“ von Claude-Michel Schönberg sowie ein Medley aus dem Musical „Grease“mit fetzigem Rock‘n‘Roll im Bläsersound mit nahtlosen Tempowechseln.

Nicht minder konsequent, aber mit leichterer Hand und vollem Herzen führte Luciano Brutti die fast 30 Musiker des Corpo Bandistico Cittá di Bussolengo vom beliebten „VoIare“ über die Flimmelodie „La Strada“ von Nino Rota zu Duke Ellingtons „Caravan“ mit seinen ungeraden Metren und den exotischen .Klangfarben.

Stehend feierte das Publikum in der Eckes-Halle den jungen Klarinettisten Pavel Cosmin Marian aus Bussolengo der auf seinem Instrument zunächst warm und beseelt sowie in den schnellen Parts virtuos Vittosio Montis „Czardas“ interpretierte. Die Moderation hatte Heike Adam übernommen.

Mainzer Allgemeine Zeitung
25.September 2018
Text: Klaus Mümpfer

 

Am 1. Adventssonntag lud der Bläserchor Nieder-Olm e. V. zu einem festlichen Konzert in die Pfarrkirche St. Georg in Nieder-Olm ein.

Das Konzert bildete den Abschluss des 50-jährigen Vereinsjubiläums in diesem Jahr.

Ob kraftvoll und schnell oder tiefgründig. Unter der musikalischen Leitung von Daniel Reiter, boten die Musikerinnen und Musiker ein niveauvolles und abwechslungsreiches Konzert. Herausragend war auch das Jugendorchester, das mit seiner Dirigentin Lea Weisrock das Konzert bereicherte. Der stehende Applaus in der vollbesetzten Kirche waren der Beleg für die Leistung der Orchester.

Besinnliche und heitere Texte, vorgetragen von Michael Moschner, luden zum Nachdenken und Schmunzeln zwischen den Musikstücken ein.

 

Mainzer Allgemeine Zeitung
14. Dezember 2018
Nachrichtenblatt
13.12.2018

Text: An. Bü.Foto: A. Pos