Presse – 2008

Besinnlicher Bläserchor

Fast 300 Zuhörer besuchten das feierliche Adventskonzert des Bläserchors in der Kirche Sankt Georg in Nieder-Olm. ,,Nur noch ein paar Plätze in der ersten Reihe blieben frei“, freute sich der erste Vorsitzende Stefan Geisinger. Das etwa 60 Musiker starke Orchester spielte eine gute Stunde lang besinnliche Musik. Dabei waren klassische Werke von Richard Wagner aber auch Modernes aus dem Harry Potter“-Soundtrack. Zwischen den Stücken regten überleitende Texte, vorgetragen von Dirigent Christian Küchenmeister, zum Nachdenken an.

Foto: Julia Rau
Mainzer Rhein Zeitung
4.12.2008

Schwungvolles Konzert befreundeter Musiker

Nieder-Olmer Bläserchor spielt seit 40 Jahren, seit 25 Jahren besteht Kontakt zur “Corpo Bandistico Citta di Bussolengo

40 Jahre Bläserchor Nieder-Olm und 25 Jahre Freundschaft zum ,,Corpo Bandistico Citta di Bussolengo“ — Mit einem umjubelten Konzert feierten die beiden Blasorchester in der Nieder-Olmer Ludwig-Eckes-Halle die Jubiläen. Landrat Claus Schick (SPD) dankte beiden Orchestern für ihre gelebte Partnerschaft mit Ehrenurkunden.

Schwungvoll eröffnete der Bläserchor das Programm mit einem portugiesischen Marsch und überzeugte sein Publikum mit rundem Orchesterklang und präziser Werkinterpretation. Seine stilistische Vielseitigkeit unterstrich der Klangkörper unter seinem Dirigenten Christian Küchenmeister mit einem Gershwin-Potpourri und dem Lied ,,Greensleeves“.

Die zweite Hälfte des Konzerts bestritt das italienische Blasorchester — und bewies unter seinem Leiter Luciano Brutti, dass es seinen Nieder-Olmer Musikerfreunden in Qualität und Klangfarbe ebenbürtig ist. Mit den gemeinsam musizierten Zugaben ,,Ihe Rose” und dem ,,Bozener Bergsteigermarsch” endete ein von Spielfreude und hohem musikalischem Nieau geprägtes Konzert.

Die Partnerschaft zwischen Bläserchor und der 1852 gegründeten Banda gründet auf einem Besuch Nieder-Olmer
Musiker in der Partnergemeinde Bussolengo in der Provinz Verona und einem ersten gemeinsamen Konzert im
Jahr 1983. Alle zwei Jahre treffen sich die Orchester im Wechsel in Italien oder in Rheinhessen, unternehmen
Ausflüge, geben Konzerte.

Der Bläserchor Nieder-Olm wurde am 25. Januar 1968 auf Initiative des katholischen Pfarrers Nikolaus Nikolay als ,,Katholischer Bläserchor” gegründet. Die erste Probe im Gasthof ,,Zum Engel” soll nach Ohrenzeugenberichten schauerlich geklungen und sämtliche Katzen des Anwesens zu panikartiger Flucht getrieben haben, erzählen altgediente Bläserchormitglieder noch heute. Rein Wunder: Von den 25 Gründungsmitgliedern hatte zuvor kaum einer ein Instrument gespielt. Doch schon Weihnachten 1968 trug die Probenarbeit Früchte, musizierte der Bläserchor in der Christmette. Drei Jahre später änderte das Ensemble seinen Namen in ,,Bläserchor Nieder-Olm“ und gestaltet seither eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Feiern
und Konzerte. Derzeit gehören dem Orchester gut 50 Musiker im Alter zwischen 16 und 79 Jahren an.

Mainzer Rhein Zeitung
23.9.2008

 

Lied überwindet Grenzen

Bläserchor Nieder-Olm feiert Jubiläum mit italienischen Partnermusikern

Musik verbindet – auch über Ländergrenzen hinweg. Mit einem Jubiläumskonzert in der Ludwig- Eckes-Halle feierte der Bläserchor Nieder-Olm gemeinsam mit 450 begeisterten Zuhörern neben seinem 40-jährigen Bestehen auch das 25-jährige Jubiläum der Partnerschaft mit dem Corpo Bandistico Citta di Bussolengo.

Stefan Geisinger, seit 15 Jahren Vorsitzender des Bläserchors, sprach von dem ,,Höhepunkt im Jahreskalender. Wir waren einst der Vorreiter der Partnerschaft zur Gemeinde Bussolengo und pflegen sie noch immer aktiv“. So besuchen sich die Musikanten alle zwei Jahre gegenseitig. Die 46-köpfige Reisegruppe aus Ober-italien, bei denen die deutsche Klarinettistin Heike Adam wertvolle Dienste als Übersetzerin leistete, war traditionell in Gastfamilien untergebracht. Bürgermeister Alviano Mazzi übernachtete beim Ersten Beigeordneten Herbert Reuter.
Die Italiener kamen am Freitagabend an und verabschieden sich am heutigen Montagmorgen wieder in ihre Heimat zwischen Gardasee und Verona. ,,Am Samstagmittag waren wir mit ihnen in Neustadt zu einer Stadtführung mit Weinverkostung und Besuch des Brauhauses“‘ verriet Geisinger. Gestern gestalteten die Musiker um den Vorsitzenden Gianfranco Caldana und Dirigent Luciano Brutti den Gottesdienst in der Pfarrgemeinde St. Georg musikalisch mit.

Kostproben ihres Könnens gaben die Italiener, die die Musikschule in Bussolengo selbst betreiben, aber auch und vor allem im Jubiläumskonzert. Ihr Repertoire reichte von John Philip Sousas Marsch ,,The Thunderer“ über Gioachino Rossinis Symphonie zur Oper ,,Die diebische Elster“ bis hin zu Filmmusiken aus den Streifen ,,The Mission“ und ,,Rocky“. Im ersten Teil des Abends hatten die Gastgeber mit dem dem schwungvollen portugiesischen Marsch ,,O vitinho“ von Francisco Marques Neto bis hin zu einem Phil-Collins-Potpourri oder auch John Miles‘ gefühlvollem Klassiker ,,Music“ für einen wahren Ohrenschmaus gesorgt. Zur Zugabe ,,The Rose“ drängten sich schließlich die 80 Protagonisten beider Chöre gemeinsam auf der Bühne.

,,Zwischen uns und den Italienern ist eine ganz besondere Herzlichkeit entstanden“, freute sich Geisinger. ,,Und zwar zwischen Jung und Alt.“ Im Nieder-Olmer Bläserchor sind zurzeit knapp 20 Jugendliche aktiv, dazu kommen bis zu 30 Erwachsene. Um Nachwuchsprobleme erst gar nicht aufkommen zu lassen, werde man im Frühjahr erstmals in die Grundschule gehen und dort gezielt die Dritt- und Viertkläss1er ansprechen. ,,Ansonsten ist jeder, der ein Instrument gelernt hat, bei uns willkommen“,versicherte der Nieder-Olmer, der selbst Trompete spielt. ,,Wir proben donnerstags um 20 Uhr im Camara-Haus.“ Nach Aussage des 45-Jährigen erfreuen sich Querflöte, Klarinette,Trompete und Saxophon als Melodieinstrumente traditionell besonderer Beliebtheit. Horn, Tenorhorn oder Posaune unterdessen seien nicht gerade die absoluten Topfavoriten,wenn es darum gehe, als junger Mensch ein Instrument zu erlernen.

Mainzer Allgemeine Zeitung
22.9.2008

 

Chor bläst seit 40 Jahren

Ironischer Rückblick bei Feierstunde des Nieder-Olmer Vereins – Karl Mombächer dirigierte wieder

Die ersten Mitglieder des Bläserchores konnten zunächst kein Instrument spielen. Aber schon nach wenigen Monaten gestalteten das Ensemble die Christmette mit.

NIEDER-OLM. Katzen hätten panikartig die Flucht ergriffen, berichteten Ohrenzeugen der ersten Proben des Nieder-Olmer Bläserchors im Jahre 1968. Dass sich das Ensemble in den 40 Jahren seither verbessert hat, konnte man bei der Jubiläumsveranstaltung im Camarahaus hören.

Der erste Dirigent, Karl Mombächer, spielte mit den ,,Prozessionsbläsern“ eins der ersten Stücke von damals, hoffte aber vorher, ,,dass sie nicht so spielen wie damals“. Dabei war die Furcht unbegründet, wenn man den Chronisten glauben darf: Bereits nach wenigen Wochen wurden die ersten Volkslieder und Choräle ,,erkennbar“, und bereits an Weihnachten 1968 konnte das Ensemble in der Christmette in der Pfarrkirche spielen.

Obwohl die Kirchenmusik in Nieder-Olm eine lange Tradition hat — bereits nach dem 1. Weltkrieg gab es das erste Ensemble — konnte von den frischgebackenen Bläserchormitgliedern bei der ersten Probe am 9. Mai 1968 kaum einer ein Instrument spielen. Schon die Verteilung der Instrumente war nicht ganz einfach, erzählte Mombächer: ,,Jeder zweite wollte Trompete spielen. Doch dann habe ich jedem nach seiner Anatomie ein Instrument zugewiesen.“

Firmierte man ursprünglich unter ,,Katholischer Bläserchor“, strich man ganz im ökumenischen Geist 1971 den Zusatz und war fortan nur noch der Bläserchor. Auch musikalisch öffnete man sich für Neues, weltliche Musik wurde ins Repertoire auf genommen. Mit Erfolg, was bei der Festveranstaltung zum Beispiel mit dem Stück ,,Tanz der Vampire“ bewiesen wurde. 50 aktive und etwa so viele inaktive Mitglieder hat der Verein heute, zwei Gründungsmitglieder sind auch noch aktiv: Franz-Klaus Horn und Peter Becker wurden vom Vorsitzenden
Stefan Geisinger für ihre langjährige Treue geehrt, ebenso wie weitere sechs nicht mehr aktive Mitglieder.

Zum Verein gehört auch ein Jugendchor und die Partnerschaft mit dem Corpo Bandistico aus dem italienischen Bussolengo‘ die schon seit 25 Jahren besteht — ein Jahr länger, als die offizielle Partnerschaft der Städte. Alle zwei Jahre besuchen sich die Vereine wechselseitig — in diesem Jahr kommen die Italiener nach Rheinhessen. Vom 19. bis zum 22. September findet das gemeinsame Musikfest statt. Wer vorher schon Blasmusik hören will, kann dies beim Sommernachtsfest vom 20. bis 22. Juni im Anwesen des Vorsitzenden Geisinger, Backhausstraße 15.

Mainzer Rhein Zeitung
23.4.2008

 

Mozart und Schubert

Jugendbläserchor Nieder-Olm überzeugt bei Konzert im Camarahaus

uta. NIEDER-OLM Der Bläserchor besteht in diesem Jahr bereits seit 40 Jahren. Das bedeutet für seine Mitglieder nicht nur Freude, sondern auch die Verpflichtung, das Orchester zu erhalten und die Jugend für die Musik zu begeistern. Dass dieses mit  viel Engagement durch fähige Lehrkräfte getan wird, zeigte ein Vorspielnachmittag des Jugendbläserchors im Camarahaus.,,Hey ho let‘s go“ Völlig konzentriert, die Augen zwischen Notenblättern und Dirigent Peter Becker hin und her schweifend, fanden die Musiker mit dem “Blitzkrieg Bop“ von “Ihe Ramones“ den richtigen Einstieg. Auch ein Potpourri aus dem Film ,,Fluch der Karibik“ mit gefühlvollen Klängen zeugte von einer qualifizierten Ausbildung. Noch besser konnten die Eltern im Publikum sich von den Fortschritten ihrer Kinder bei deren Solo-Vorträgen überzeugen. Eine Melodie aus Irland, ein Menuett oder Schuberts ,Forellenquintett“ in Variationen spielten Instrumentalisten auf ihren Querflöten. Ein Trompetenquartett ließ eine kräftige Fanfare ertönen und Klarinettisten interpretierten mit ihrem Lehrer Christian Küchenmeister ,,Oh, Susanna‘ und ,,Good night ladies. Besonderen Applaus erhielt die 14-jährige Theresa Monz, die Mozarts ,,Allegro für Horn in D-Dur“ gekonnt auf ihr F-Waldhorn transponierte. Beeindruckend indes der Vortrag von Rudolf Liebisch auf einer Bass-Posaune und einem Euphonium. In der Pause waren die Musiker und Lehrer des Bläserchores damit beschäftigt, den vielen interessierten Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, den verschiedenen Blasinstrumenten Töne zu entlocken. Annette Roos zeigte Franziska,
wie man in ein Waldhorn bläst. Mit roten Wangen und glänzenden Augen blies Markus kräftig in eine Trompete. ,Das ist zu schwer“, befand er, doch Hermann Stadtmüller bewies ihm, dass die richtige Haltung des Instrumentes es ganz leicht mache. Stefan Geisinger demonstrierte an einer Taschentrompete“ das richtige Ansetzen des Mundstücks. Und Peter Becker hatte alle Hände voll zu tun, die einzelnen Instrumente zu erklären. Noch einmal erklangen Querflöten, dann Alt-Saxophone und ein Tenorhorn von jungen Solisten. Die Begeisterung des Publikums war so groß, dass der Jugendbläserchor zum Schluss noch einen traditionellen amerikanischen Marsch als Zugabe spielte.

Mainzer Rhein Zeitung
4.3.2008